Unser Leitbild

Leitbild Sozialer Friedensdienst Bremen – Wer wir sind und was wir wollen

Der Soziale Friedensdienst Bremen (sfd) ist getragen von der Vision, dass alle Menschen in Bremen im Großen wie im Kleinen ihre Stadt selbst gestalten können. Sie finden Bedingungen vor, die es ihnen ermöglichen, sich aktiv ins Gemeinwesen einzubringen: helfend, unterstützend, innovativ, kritisierend, protestierend. Wir treten ein für eine offene Zivilgesellschaft, in der gegenseitige Achtung und Solidarität akzeptierte Werte sind. Die Vielfalt von Lebens- und Denkweisen erkennen wir als Chance und als Ressource für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Engagement bedeutet für uns, in Verantwortung gehen. Es wirkt sinnstiftend und fördert Fähigkeiten wie Vertrauen in sich selbst und andere, Selbstorganisation und -wirksamkeit, die für den Zusammenhalt unseres demokratischen Gemeinwesens von zentraler Bedeutung sind. Unser Bestreben ist es, Menschen dabei zu unterstützen, dass ihr Engagement bereichernd für sie selbst ist und sie verändernd auf die Gesellschaft einwirken. Antworten auf drängende Fragen unserer Gegenwart zu finden, bedeutet, in die Auseinandersetzung mit engagierten Menschen aus allen Lebenswelten und sozialen Milieus zu gehen.

Der sfd versteht sich als Fürsprecher freiwilligen Engagements und will, dass dieses Engagement, sein gesellschaftlicher Wert und seine Innovationskraft anerkannt werden. Wir tragen dazu bei, dass die Belange der Engagierten in Politik und Öffentlichkeit Gehör finden. Als politischer Akteur mischt sich der sfd in die öffentliche Debatte ein und verteidigt die Unabhängigkeit bürgerschaftlichen Engagements, etwa gegen Instrumentalisierung und staatliche Vereinnahmung. Erst durch ihre Unabhängigkeit können Freiwillige auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen und damit die Wächterfunktion bürgerschaftlichen Engagements erhalten.

Der sfd wurde 1972 von evangelischen Kirchengemeinden gegründet, um Kriegsdienstverweigerern einen friedenspolitischen Ersatzdienst zu ermöglichen. Mittlerweile ist der sfd ein wichtiger Gestalter von Freiwilligendiensten und bürgerschaftlichem Engagement in Bremen. Wir wirken in zwei Bereichen: Jugendfreiwilligendienste und Freiwilligen-Agentur Bremen.

Wir informieren, beraten und begleiten Menschen, die sich in Bremen engagieren; wir beraten und vernetzen Institutionen und Vereine, in denen Engagement stattfindet; und wir sorgen in Kooperation mit den Einsatzstellen dafür, dass das Engagement für alle Beteiligten zu einer bereichernden Erfahrung wird.

Die Abteilung Jugendfreiwilligendienste begleitet hauptsächlich Jugendliche im Übergang zwischen Schule und Ausbildung bzw. Studium während ihres Freiwilligen Sozialen, Kulturellen, Politischen oder Ökologischen Jahres und unterstützt Erwachsene bei der beruflichen Neuorientierung. Durch die Zusammenarbeit mit den Einsatzstellen sensibilisieren wir den sozialen Bereich für die Wirksamkeit von freiwilligem Engagement, tragen dazu bei, dass das Engagement der Jugendlichen eine größere Würdigung erfährt und setzen politische Akzente bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen der Jugendfreiwilligendienste in Bremen.

Die Freiwilligen-Agentur macht sich für eine positive Engagementkultur in der Stadt Bremen stark. Durch Information und Beratung, Veranstaltungen, Lobbyarbeit, Qualifizierungs- sowie Vernetzungsangebote fördern wir das bürgerschaftliche Engagement: Mit unserer Expertise sind wir die zentrale und unabhängige Adresse für Menschen, die sich gesellschaftlich einbringen wollen, und Ansprechpartner für gemeinnützige Organisationen, Unternehmen, Politik und Verwaltung. Mit innovativen Projekten öffnen wir neue Möglichkeiten des Engagements. Wir verstehen uns selbst als Organisation, in der Freiwillige über ihre konkreten Tätigkeiten hinaus die Entwicklung der Freiwilligen-Agentur mitbestimmen können. Deshalb sind unsere Leitungsgremien mit Haupt- und Ehrenamtlichen paritätisch besetzt.

Wir treten für eine Kultur der Partizipation ein. Der sfd bietet Raum für Menschen, die etwas bewegen und bewirken wollen.

Bremen, 1.2.2016